Irreführende Werbung

Dass man bei Werbungen gerne mal übertreibt, ist ja bekannt. Das beste Beispiel dafür wäre wohl der bekannte Spruch eines Energydrinks, dass er bei Genuss des Getränks Flügel verleiht. Dabei weiß man natürlich, dass das nicht stimmt, und kann den Slogan somit als harmlose Übertreibung abtun.

Die Grenze dabei ist klar. Nämlich genau dort, wo man als Verbraucher nicht mehr erkennen kann, ob es sich um eine harmlose Übertreibung handelt oder was nun genau das Produkt enthält. Im Wettbewerbsrecht ist dies unter dem Begriff „verbotene Irreführung“ gelistet.

Und genau das ist der Deutsche Bahn passiert. Ihr wurde vorgeworfen, irreführend zu werben. Dabei ging es um das Länderticket, welches nach der Werbung der DB für Kinder unter 15 Jahren kostenlos sein sollte. Guckte man aber genauer in den Bedingungen nach, war der eine oder andere überrascht zu lesen, dass dabei nur die eigenen Kinder bzw. Enkel gemeint waren.

Hätte man sich als Verbraucher nur auf die Werbeaussage verlassen und wären dann die Kinder schwarzgefahren, wäre das sicherlich eine peinliche Eskapade geworden. Und genau deshalb hat auch die Verbraucherzentrale Bayern schnell gehandelt und den Vertrieb mit dieser Werbung wegen irreführender Aussagen abgemahnt. Die DB hat reagiert, eine Unterlassungserklärung abgegeben und den Text auf der Webseite korrigiert.

Fazit:
Die Unternehmer sollten bei der Formulierung ihrer Werbeaussagen sehr genau sein und auch in einem kurzen Werbetext das Produkt nicht (unbewusst) besser beschreiben, als es ist. Nur so wird die Grenze zwischen einer Werbeaussage mit Augenzwinker-Charakter und eine Werbeaussage mit falscher Produktinformation eingehalten. Sonst kann ein noch so toller Werbespruch zu einer irreführenden Aussage werden und eine teure Abmahnung zur Folge haben.