Spielzeuge hören mit

Die Weihnachtszeit ist da und das große Einkaufen für die Bescherung und das Fest sollte bereits erledigt sein. Trotz des Geschenkestresses ist eine sorgfältige Auswahl aber vor allem beim Spielzeug geboten. Es gibt nämlich Spielzeuge, die sich ganz gern mal anhören, was das spielende Kind so zu erzählen hat.

Erst kürzlich hat die Puppe „Cayla“ Schlagzeilen gemacht, denn nicht nur reagierte sie auf Sprachbefehle, sondern war tatsächlich auch dazu in der Lage, Sprache komplett abzuhören.

Und bei diesen Stichwörtern wird es bei einigen klingeln, denn vor gar nicht allzu langer Zeit kam ja der Amazon Echo mit Alexa als Sprachassistent auf den Markt. Und auch dieser stand in der Kritik, eben weil er zu Ähnlichem fähig war.

Trotzdem wurde jetzt beschlossen, dass die Puppe gegen geltendes Recht verstößt, der Sprachassistent aber nicht. Warum?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Es geht um die Absicht.

Die Absicht, die die Puppe nämlich haben sollte, ist nicht abzuhören, sondern eben nur reagieren. Der Prozess, der Datenverarbeitung müsste also in etwa so aussehen: Sprache aufnehmen, Sprache analysieren, und dann auf die Sprache reagieren. Stattdessen kam allerdings noch ein Schritt dazu: die Sprachinformationen weitergeben.

Beim Amazongerät funktioniert das ziemlich ähnlich, allerdings ist das Weitergeben in diesem Fall nicht gesetzeswidrig, denn das ist nur der Fall, wenn das betroffene Gerät/Spielzeug zum „täglichem Gebrauch verkleidet ist“. Das ist beim Amazongerät laut Behörden nicht der Fall, da ja bekannt ist, was das Gerät eigentlich bezweckt - wohingegen die Puppe ja eben als solche „verkleidet“ ist.

Wer übrigens 100%ig sicher gehen will, muss wohl ganz auf diese Technik verzichten, da potentiell immer irgendwo gelauscht werden könnte. Dies würde jedoch eine Rückkehr zu Holzeisenbahn und Porzellanpuppe in den Kinderzimmern bedeuten, wobei dann wohl mit einem Protest aus dem Kinderzimmer zu rechnen wäre…